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Grande Dame des Mendiger Karnevals wurde 80 Jahre jung

Zu Hedwig Klöppels (3.v.r..) 80zigsten war sogar die Schwester aus Mainz nach Mendig angereist gekommen. Foto: JB

Mendig. Mit einem gemeinsam gesungenen "Happy Birthday to you" und vielen Gratulationsglückwünschen und Geschenken würdigte das Damenkomitee Fidele Möhnen im Rahmen des traditionellen Kaffeeklatsches gemeinsam mit allen närrischen Gästen in der Laacher-See-Halle den 80. Geburtstag der "Grande Dame" des Mendiger Karnevals, Hedwig Klöppel. Die fidele Karnevalistin war lange Jahre Obermöhn des Komitees.

Wenn man bei den Karnevalssitzungen im oberen und unteren Stadtteil kürzlich ganz genau hinhörte, so konnte man aus der großen Schar der vielen Jecken, vielleicht das unvergleichbare, herzergreifende Lachen der allerorts beliebten Mehlems Hed' (Hedwig Klöppel), die als Obermöhn lange Jahre, die Niedermendiger Möhnenschar anführte, heraushören. Mehr als fünfzig Jahre liegen ihre karnevalistischen Anfänge zurück. Und genausolange wie ihre Vereinsmitgliedschaft währt, so alt ist auch ihr "Möhnenverein", dem die Niedermendiger Karnevalistin, die das Herz am rechten Fleck hat, angehört.

Vor wenigen Jahren hat sie sich allerdings von den Bühnenbrettern, die ihr immer sehr viel bedeutet haben, zurückgezogen. Hierzu war auch als lieber Überraschungsgast ihre fast 88jährige Schwester Anne (Helmes) aus Mainz gekommen. "Ich kann es gar nicht fassen", sagte Klöppel. Bereits beim Betreten der Laacher-See-Halle raunte ihr kräftiges "Hallo, Hedwig - Happy Birthday und alles Gute", entgegen.

Am Ehrentisch war ein kleiner Thron mit einer großen Schleife und üppiger karnevalistischer Dekoration aufgestellt. Als erstes gratulierte natürlich Margret Montermann, "Et Bodder Gritt", die lange Jahre die Möhnenschar anführte. Oftmals ist mein Geburtstag schon auf die Karnevalstage gefallen", erzählt sie und gefeiert werde ganz groß am 1. April. Das ist kein Aprilscherz - wenn ich den Jackpot geknackt hätte, dann hätte ich Euch natürlich alle eingeladen", strahlte Klöppel. Zu gerne hätte sie früher einmal mit ihrem Mann in der Bierbrauerstadt das närrische Zepter geschwungen. "Doch er hatte als Mitglied der Prinzengarde Mendig 1970 genug "um die Ohren" und wollte nicht", bedauert die Karnevalistin. Und aus diesem Grund hat sie ihn einmal während der Sitzung von der Bühne aus, in der Rolle als Staatsanwältin, angeklagt. Doch leider ging ihr Traum nie in Erfüllung. Doch als echter Fastnachtsjeck brachte sie ihrem Mann auch hierfür das nötige Verständnis entgegen. "Denn ein guter Karnevalist hat auch ein gutes Herz" und das hat zweifelsohne auch die Jubilarin. Die bereits als junges Mädchen bei den damaligen "Ewig Jungen Möhnen" unter der Regie von Obermöhn "Mariechen vom Quellental" (Cowes (Kranz) Maria) als fesches Gardemädchen fungierte. Aber erst viele Jahre später, startete sie dann beim Möhnentreiben in Mendig so richtig durch. "Es war bei einer Saalveranstaltung an Weiberfastnacht, zu Zeiten als Margret Montermann (Bodder Grit) als Obermöhn fungierte. Man wählte mich aus dem Publikum aus und ich machte auf der Bühne voller Begeisterung, zur Freude der närrischen Zuschauer, den ganzen Fetz und allen Ramba Zamba mit", erinnert sich Hedwig Klöppel. Und schon war es um sie geschehen! Schlag auf Schlag ging es fortan mit dem faszinierenden Möhnen- und Bühnengeschehen weiter und wie sehr das Mendiger Publikum und karnevalistischen Korporationen sie schätzen und ehren, bewiesen sie alle am Schwerdonnerstag - dem 80. Geburtstag von Hedwig Klöppel. "Meistens habe ich mich bei meinen Vorträgen auf der Bühne immer selber auf die Schippe genommen. Denn über andere Leute herzuziehen, war meins noch nie!"

Für ihre Verdienste wurde sie sogar mit dem Kreiswackes ausgezeichnet. "Dat is e richtig, janz leev Kerlche!" Er ist mir ganz besonders ans Herz gewachsen und stellt ein in Pflaster gemeißeltes Narrengesicht, dar. Geschaffen wurde es von dem viel zu früh verstorbenen Mendiger Bilderhauer Peter Mittler, geschaffen hat. - JB -

Grande Dame des Mendiger Karnevals wurde 80 Jahre jung