Rathaus war im Nu gestürmt

Mit geballter Kraft konnte die Verteidigungslinie schnell gebrochen werden.

Mendig. Überwältigt von der großen Narrenschar wurden die Bürgermeister Jörg Lempertz (Verbandsgemeinde) und Achim Diensberg (Stadt) sowie die ihnen zur Hilfe geeilten Verwaltungschefs aus Rieden, Volkesfeld, Bell und Thür am vergangenen Freitag bei der Rathauserstürmung aus ihren Amtsstuben vertrieben. "Schaut Sie euch noch mal gut an, denn diesen Sturm werden die Garden nicht unbeschadet überstehen", spottete Stadtbürgermeister Achim Diensberg zunächst noch sehr mutig. "Ihr kommt hier heute nicht durch, da könnt Ihr anstellen was Ihr wollt", verkündete Verbandsbürgermeister Jörg Lempertz hoch aus dem Fenster seines Regierungssitzes im zweiten Stock, der sich gemeinsam mit Stadtbürgermeister Achim Diensberg, absolut siegessicher gab. Doch er hatte wohl nicht mit der Kampfeskraft der Heerscharen gerechnet. Wir kriegen Euch schon, wartet ab", so das Prinzenpaar, dass sich neben der Prinzengarde und der großen Kanone postiert hatte und die Eroberung des Mendiger Rathauses voll im Visier hatte. Da sich Lempertz selbst unter Kanonenbeschuss uneinsichtig zeigte, blies das Prinzenpaar schließlich zum Angriff der zunächst scheinbar gut gesicherten Bastion.

Unterstützt von Hundertschaften kleiner Kindergarten- und Grundschulsoldaten boten sich die Aufständischen Abordnungen von Mendig, Rieden, Thür und Bell in mehreren Angriffswellen ein wildes Gefecht mit den Bürokraten. Mit einem massiven Bombardement von gestifteten Bällen versuchten Lempertz und Co derweil den Ansturm von oben zu brechen. So konnte man die Angreifer damit zwar kurzzeitig zerstreuen, aber letztlich nicht die Kapitulation der Verwaltung verhindern. So waren die Räte am Ende gegen die Konfetti-Kanone, Gesang und die Schlachtrufe "Mendig Ahois" doch machtlos. Da halfen auch die eigens aufgebaute Stroh- und Pappkartonmauer nicht. Und auch die von Achim Diensberg imitierten Bestechungsversuche waren ebenso vergebens.

Ins Rathaus eingedrungen übergab Lempertz ohne jede Gegenwehr das Insignie der Macht, den goldenen Schlüssel der Stadt, an das Prinzenpaar. Mit Handschellen gefesselt wurde Lempertz anschließend in die Laacher-See-Halle abgeführt, wo Getränke, ein kleiner Imbiss und Live-Musik auf die Jecken wartete. Begnadet vom Prinzenpaar revanchierte sich Lempertz bei den siegreichen Heerführern für seine neu gewonnene Freiheit mit einer aus Basalt geschaffenen Narrenkappe. Diese überreichte er ebenfalls Martina Endres, der Preisträger des Kreiswackes 2006, für ihre Verdienste. Der besondere Dank von Lempertz und des Prinzenpaares galt ebenfalls auch Michel Fliege, dem Geschäftsführer des Reginarisbrunnens, der als Sponsor den gutbesuchten Umtrunk mitfinanziert hatte. - JB -

Rathaus war im Nu gestürmt